Montag, 4. Dezember 2006

Hypertext - was ist das?!

Seit wann gibt es den Hypertext und was versteht man darunter ?

Einen Hypertext zeichnet sich durch seine Nichtlinnearität aus (zb Wikipedia oder Past perfect) , damit ist gemeint, dass Texte kreuz und quer gelesen werden können, sodass der Sinn der erhaltenen Information, für den User erhalten bleiben. Ein Hypertext besteht aus vielen Textbausteinen (jeder Text bildet eine geschlossene Einheit und kann für sich alleine gelesen werden). Unter den Textbausteinen gibt es keine hierarchische Wertung, jeder Einheit wird der gleiche Stellenwert zugewiesen.Verschiedene Textbausteine ergeben schließlich ein Netzwerk. Durch Links (= Querverbindungen) kann der Text veredelt werden und in einem größeren Kontext verstanden werden. Bei einem Hypertext gibt es keinen Anfang, Hauptteil oder Ende, ein Hypertext ist somit nie abgeschlossen, sondern befindet sich stetig im Aufbau, und der User findet sofort sinngebende Informationen, ganz egal wo der User einsteigt. Ein Hypertext kann mit einem (digitalen) Zettelkasten verglichen werden (es gibt keinen Anfang, die Aufgliederung eines Themas in kleine Teil- und Themenbereiche
( Hypertext = Module " informationelle Einheiten") )Ein Hypertext gibt keinen Pfad vor (sondern schlägt allerhöchstens eine Richtung vor), jedem User ist es selbst überlassen seinen/ ihren individuellen Pfad zu finden und sich einen persönlichen "roten Leitfaden" herzustellen. Hypertexte stellen eine wissenschaftliche Arbeitsplattform zur Verfügung, da diese recht leicht in ein anderes Netzwerk integriert werden können, und gemeinsam (in einem Team) Erweiterungen vorgenommen werden können. Der Hypertext fördert somit auch die Kommunikation unter AutorInnen, da an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet wird, und ständiger Kontakt Voraussetzung ist, um einen gemeinsamen Stil zu kreieren und eine sinnvolle Vernetzung zu garantieren. Ziel des Hypertextes ist es, Interesse bei den Usern zu wecken, diese zu neuen Einsichten und Gedankengängen anzuregen, und das Publikum dazu ermutigt selbst aktiv zu werden.

Der Begriff Hypertext führte Theodor Holm Nelson 1965 ein. Der vernetzte Computer erschien ihm als ein idealer Platz für unsequenzierte Texte. Wenn man einen Hypertext anhand seiner Nichtlinearität definiert, stellt sich heraus, dass nichtlineare Texte schon sehr lange existieren. Denn Nichtlineares Lesen ist eigentlich bei allen Printmedien möglich. Bewusst auf ein nichtlineares Lesen ausgerichtet ist Zb. eine Zeitung, diese ist so konstruiert, damit man Artikel überspringen kann, und je nach Interessenschwerpunkt liest. Auch Lexika und Enzyklopädien, wissenschaftliche Texte weisen Sach- Personenregister, Glossare, Bibliographien usw... auf, man kann also den Leseweg selbst bestimmen. Trotz eines räumlichen Nacheinanders können sogar Bücher nichtlinear gelesen werden.
Angelika Storrer (Sprachwissenschaftlerin) unterscheidet zwischen medialer und konzeptioneller Linearität/ Nichtlinearität bzw. unterschiedlichen Abschufungen von Sequenziertheit. Konzeptionelle Eigenschaften betonen die vom Textproduzenten getroffene Entscheidung der Strukturierung. Der Unterschied zwischen Buch und Hypertext liegt nicht an der mediale Linearität sondern auf der konzeptionellen Ebene.

Es gibt nach Angelika Storrer 3 Grundformen von Sequenziertheit.:


1.Monosequenzierte Texte:
Der Autor plant einen kontinuierlichen Leseweg, der Text muss von Anfang bis Ende gelesen werden, sonst versteht man die Zusammenhänge nicht. = ausgelegter Pfad (Zb Roman oder Krimi zeigt diese Strukturierung auf, man kann nicht einfach eine Passage überspringen, denn sonst kann es sein, dass der Sinn verloren geht.)
2.Mehrfachsequenzierte Texte:
Es werden verschieden Lesewege angeboten: ein bestimmtes Thema wird behandelt, kann aber je nach Informationsbedarf Abschnittsweise gelesen werden. zb. wissenschaftliche Handbücher, Gebrauchsanweisungen, Reiseführer usw.
3. Unsequenzierte Texte:
Hier kann in beliebiger Abfolge gelesen werden, derEinstieg steht dem User frei, und man kann den eigenen Interessen folgen. Also kreuz und quer lesen, und hier sind wir also beim Hypertext angelangt.

Warum ist ein Computer besser für einen Hypetext geeignet als ein Buch?

1. erspart Zeit ( kein hin und her blättern) Links verbinden den User sofort
2. jederzeit Ergänzungen möglich und aktuellster Stand
( man muss also keine Neuauflage besorgen)
3. gewaltige Datenmengen können aufgefangen und individuell vernetzt werden

Wie wird ein Hypertext gestaltet, welche Herausforderungen stellt er an die AutorInnen?


Einen Hypertext zu erstellen geht in erster Linie damit einher, dass es notwendig ist zu einem gemeinsamen Konsens (unter den AutorInnen) zu gelangen. Man muss sich auf eine Gesamtthema einigen und dieses nicht aus den Augen verlieren, bestimmte Richtlinien bezüglich Form und Schreibstil (fließenden Übergängen ohne Überschneidungen ) sollten gebildet werden, um eine homogene Einheit zu garantieren. Auch müssen sich die AutorInnen damit beschäftigen wie ein Thema in viele kleine Module zerteilt werden kann, wie Links gesetzt werden müssen, damit sich die einzelnen Texte zu einem geschlossenen Bild zusammenfügen. Um das Interesse des Publikums nicht zu verlieren, sollte kurz aber trotzdem detailiert berichtet werden, jeder Textbaustein muss aus sich selbst heraus verständlich sein, und sollte weitere Interessen erwecken. Ein Text sollte nicht zu lange werden, denn sonst ist die Verlockung für den User sehr groß den Text einfach auszudrucken, und dabei übersieht er die übrigen Links die ihm zur Verfügung stehen. Typisierte Links verhelfen den User einen roten Faden zu finden, aber wie gesagt der Weg darf nicht vorgegeben sein, sondern die Koheränz muss gewährleistet bleiben, damit dies funktioniert müssen die AutorInnen eine intensive Kohärenzplanung vornehmen. Bestimmte Systeme helfen den AutorInnen die Verlinkung zu vereinfachen, zb. das Content Management System (CMS) ähnlich wie ein Weblog System unterstützt es auch die Vernetzung . Das CMS stellt automatisch links zwischen den verschiedenen Einheiten her. - generiert also typisierte LInks

Das Hypertextschreiben kann anhand entwickelter Programme geübt werden, zb. bieten speziell dafür entwickelte System Hypertextcreator (CMS) oder Media Wiki eine Versuchswerkstätte um die Schreibpraxis zu verbessern und Inhalte medienadäquat aufzubereiten.
Immer mehr Universitäten und Schulen nutzen Hypertextprogramme, denn sie ermöglichen eine sehr große Perspektivenvielfalt und einen breiten Informationsaustausch, und Wissen kann nicht nur vermittelt werden, sondern es wird neues Wissen produziert.

Kommentar: Der Text gibt eine eine einfache und detailierte Beschreibung ,was ein Hypertext ist und für welche Zwecke dieser genutzt werden kann, wieder. Fachtermini werden genau erläutert und stellen somit kein Hindernis dar, den ganzen Text zu verstehen. Auch fand ich die angeführten Beispiele sehr angenehm. Hypertext bietet neue wissenschaftliche Ansätze und vor allem Gedankenanstösse die zum Weiterdenken verlocken.

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